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scritto da Bettina Nagel il
16{"testo":"

Industrie-Design

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Um die Fotos besser zu sehen, einfach „draufklicken“! 

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Die Dienstleistung Produktdesign, auch Industriedesign genannt, befasst sich mit dem Entwurf serieller und/oder industrieller Produkte. Man unterscheidet im Allgemeinen zwei Arbeitsbereiche: Das Gestalten von Konsumgütern und das Gestalten von Investitionsgütern. Der Designer ist nicht Gestalter von Unikaten, sondern von Produkten, die in einer seriellen (Massen-)Produktion hergestellt werden. (Wikipedia)

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In den frühen 20 Jahren boomten Europas Fabriken. Architekten, Ingenieure und Handwerker erfanden funktionale Möbel und Leuchten für die Anforderungen des Arbeitslebens. Die oftmals anonymen Entwürfe gelten heute als „Archetypen der Moderne“ und sind zu begehrten Sammlerstücken geworden.

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Jedes Mal, wenn etwas aus unserer Kultur verschwindet, kehrt es in anderer Form zurück: als Sammlerstück, als Trend oder es ist einfach etwas seltenes. Als das MP3-Format in die Musikbranche drängte, haben wir wieder angefangen Schallplatten zu kaufen. Als e-books auf den Markt kamen, stiegen die Preise der Erstausgaben und kaum hatte Brüssel die gute alte 60-Watt-Glühbirne verboten, haben sich Designer bemüht Leuchten zu entwerfen, die das warme Licht des Wolframfadens zelebrieren.

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Nun verschwindet die Arbeit, oder besser ausgedrückt, sie verschmilzt mit unserem Leben. Wir haben keine offizielle Bürozeiten mehr, mit unseren ipad's oder iphone's können wir immer und überall arbeiten. Und was geschieht: in unseren Wohnungen, in Agenturen oder Feinschmecker-Restaurants finden wir immer häufiger schwere Fabriklampen über den Tischen, Kreative sitzen auf kühlen Stahlhockern und legen ihre Notebooks auf speckigen Holztischen ab, die schon zu Lindberghs Zeiten ihre Dienste taten.

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Wir haben angefangen Beulen, Schweißnähte, abblätternde Farbschichten und gusseiserne Füße zu lieben, die eine Geschichte von Beständigkeit und Authentizität erzählen. Hinter den Stücken stehen oft nicht einmal namhafte Designer wie z. B. bei den Spinden von „Stafor“, den Drehstühlen von „Singer“ und den Hockern von „Rowac“. Oft waren es Ingenieure die zu Designern wurden und mit ihren zweckmäßigen Entwürfen Klassiker schufen. Die Möbel für die Arbeitswelt der Industrienationen waren oftmals schlichte Werksentwürfe und hatten nur ein Gestaltungskriterium: Funktionalität!

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Die Passion für Metall als Werkstoff für Möbel lag in den 20er Jahren in der Luft. Marcel Breuer entwarf seinen „Wassliy“-Sessel aus Stahlrohr und Eisengarn, Mart Stam und Mies van der Rohe stellten 1927 den ersten Freischwinger aus Stahlrohr vor.

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Aber es sollte noch Jahre dauern bis die Fabriklampen und Metallstühle ihren Weg aus den Fabriken in unser Zuhause schafften.

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Als in den 70er Jahren in Westeuropa und den USA die Deindustralisierung der Städte einsetzte, wurde es in London, New York, Paris und San Francisco Mode, Fabriketagen als Wohnungen zu nutzen. Zuerst kamen Künstler, dann folgte die Mittelklasse und erklärte den Fabrik-Chic zum Zeitgeist. Schon 1982 schrieb Sharon Zukin in „Loft-Living“, das nur Leute die den Dampf und Schweiß einer Fabrik nicht kannten, Industrieräume als romantisch und interessant bezeichnen konnten.

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Mit der Jahrhundertwende und der Digitalisierung setzte die zweite Industrie-Chic-Welle ein. Begonnen haben damit die Galeristen in Paris im Stadtviertel Marais. Sie verkauften Leuchten und Möbel aus alten Fabriken. Dieser Trend setzte sich dann weiter über ganz Europa fort.

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Im Unterschied zu den 80iger Jahren wird der raue Charme des Industriellen heute mit Mid-Century-Möbeln , Holz und warmen Farben kombiniert. In Zeiten der Digitalisierung lieben wir es gemütlicher.

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Heute sind diese französischen Möbel schwer zu finden und deshalb kostbar. Man braucht viel Geduld, muss viel reisen, viele Flohmärkte besuchen, genau wissen was man sucht, ob es sich um authentische Möbel oder Lampen handelt, den richtigen Preis kennen.....man kann auch kleine „Schätze“ finden, die restauriert werden müssen, um ihren alten Glanz wieder zu finden. Der Originalcharme muss erhalten bleiben!

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Deswegen möchte ich ihnen einen kleinen feinen Laden in Milano vorstellen: „Atelier NeoRetro“, Via Luigi Cannonica 6, Tel. +39 02 29524971, www.neoretro.it:

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Die Hauptdarsteller dieses Ateliers sind Daniela und Paolo Rodriguez die sich in ihrem Leben schon ein paar Mal „neu erfunden“ haben. Die Richtungen waren oft unterschiedlich aber sie hatten einen gemeinsamen Nenner – die Passion!

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Was jahrelang ein Zeitvertreib war hat sich mit der Zeit in eine Arbeit verwandelt: NeoRetrò! Danielas Reich sind die beiden Ausstellung-Etagen und Paolo regiert die Werkstatt. Die Werkstatt ist auch der Grund, warum „Atelier“ im Namen des Ladens auftaucht. Jedes Möbelstück geht durch die geschulten Hände von Paolo, bevor es zum Verkauf bereit steht.

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Es handelt sich nicht um einen herkömmlichen Laden der immer die gleichen Möbel oder Lampen anbietet, denn das Sortiment hängt davon ab, was die beiden mit ihren geschulten Augen auf Flohmärkten finden. Sie sind gut darin, hinter der Patina den Diamanten zu sehen.

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Ungewöhnlich für diesen Laden ist es auch, dass man alles was es dort gibt auch mieten kann. Sie brauchen Material für ein Filmset, Photoaufnahmen oder Werbeaufnahmen? Sehen sie sich einfach einmal um! Gern macht man ihnen ein Angebot. Es gibt auch eine Neuheit in ihrem Laden sie sich an Wedding-Planer und Paare die Heiraten möchten richtet. Etwas ganz Neues! Das müssen sie ihnen aber selbst erzählen! Ich möchte es nicht verraten!

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Wenn ich nach Milano gehe, besuche ich die beiden in ihrem Atelier. Die immer neuen Artikel machen es mir schwer eine Wahl zu treffen, es sind Dinge die meiner Wohnung einen Touch von Einzigartigkeit verleihen. Sie werden auch ihren Hund „Totò“ kennenlernen, der mich immer freudig begrüßt. Manchmal kommt mir der Verdacht, dass er dafür bezahlt wird so liebevoll zu sein. Das war ein Scherz!

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Seit ein paar Monaten können sie auch immer öfter die Tochter von Daniela und Paolo, Lara, dort vorfinden. Ihre Eltern lernen sie das Handwerk! Denn das ist genau das, um das es geht!

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es sollte Jahre dauern bis die Fabriklampen und Metallstühle ihren Weg aus den Fabriken in unser Zuhause schafften. 1192299noon2015-09-29-120

Industrie-Design

 

Um die Fotos besser zu sehen, einfach „draufklicken“! 

 

Die Dienstleistung Produktdesign, auch Industriedesign genannt, befasst sich mit dem Entwurf serieller und/oder industrieller Produkte. Man unterscheidet im Allgemeinen zwei Arbeitsbereiche: Das Gestalten von Konsumgütern und das Gestalten von Investitionsgütern. Der Designer ist nicht Gestalter von Unikaten, sondern von Produkten, die in einer seriellen (Massen-)Produktion hergestellt werden. (Wikipedia)

In den frühen 20 Jahren boomten Europas Fabriken. Architekten, Ingenieure und Handwerker erfanden funktionale Möbel und Leuchten für die Anforderungen des Arbeitslebens. Die oftmals anonymen Entwürfe gelten heute als „Archetypen der Moderne“ und sind zu begehrten Sammlerstücken geworden.

 

Jedes Mal, wenn etwas aus unserer Kultur verschwindet, kehrt es in anderer Form zurück: als Sammlerstück, als Trend oder es ist einfach etwas seltenes. Als das MP3-Format in die Musikbranche drängte, haben wir wieder angefangen Schallplatten zu kaufen. Als e-books auf den Markt kamen, stiegen die Preise der Erstausgaben und kaum hatte Brüssel die gute alte 60-Watt-Glühbirne verboten, haben sich Designer bemüht Leuchten zu entwerfen, die das warme Licht des Wolframfadens zelebrieren.

Nun verschwindet die Arbeit, oder besser ausgedrückt, sie verschmilzt mit unserem Leben. Wir haben keine offizielle Bürozeiten mehr, mit unseren ipad's oder iphone's können wir immer und überall arbeiten. Und was geschieht: in unseren Wohnungen, in Agenturen oder Feinschmecker-Restaurants finden wir immer häufiger schwere Fabriklampen über den Tischen, Kreative sitzen auf kühlen Stahlhockern und legen ihre Notebooks auf speckigen Holztischen ab, die schon zu Lindberghs Zeiten ihre Dienste taten.

 

 

Wir haben angefangen Beulen, Schweißnähte, abblätternde Farbschichten und gusseiserne Füße zu lieben, die eine Geschichte von Beständigkeit und Authentizität erzählen. Hinter den Stücken stehen oft nicht einmal namhafte Designer wie z. B. bei den Spinden von „Stafor“, den Drehstühlen von „Singer“ und den Hockern von „Rowac“. Oft waren es Ingenieure die zu Designern wurden und mit ihren zweckmäßigen Entwürfen Klassiker schufen. Die Möbel für die Arbeitswelt der Industrienationen waren oftmals schlichte Werksentwürfe und hatten nur ein Gestaltungskriterium: Funktionalität!

Die Passion für Metall als Werkstoff für Möbel lag in den 20er Jahren in der Luft. Marcel Breuer entwarf seinen „Wassliy“-Sessel aus Stahlrohr und Eisengarn, Mart Stam und Mies van der Rohe stellten 1927 den ersten Freischwinger aus Stahlrohr vor.

Aber es sollte noch Jahre dauern bis die Fabriklampen und Metallstühle ihren Weg aus den Fabriken in unser Zuhause schafften.

 

 

Als in den 70er Jahren in Westeuropa und den USA die Deindustralisierung der Städte einsetzte, wurde es in London, New York, Paris und San Francisco Mode, Fabriketagen als Wohnungen zu nutzen. Zuerst kamen Künstler, dann folgte die Mittelklasse und erklärte den Fabrik-Chic zum Zeitgeist. Schon 1982 schrieb Sharon Zukin in „Loft-Living“, das nur Leute die den Dampf und Schweiß einer Fabrik nicht kannten, Industrieräume als romantisch und interessant bezeichnen konnten.

Mit der Jahrhundertwende und der Digitalisierung setzte die zweite Industrie-Chic-Welle ein. Begonnen haben damit die Galeristen in Paris im Stadtviertel Marais. Sie verkauften Leuchten und Möbel aus alten Fabriken. Dieser Trend setzte sich dann weiter über ganz Europa fort.

 

 

Im Unterschied zu den 80iger Jahren wird der raue Charme des Industriellen heute mit Mid-Century-Möbeln , Holz und warmen Farben kombiniert. In Zeiten der Digitalisierung lieben wir es gemütlicher.

 

 

Heute sind diese französischen Möbel schwer zu finden und deshalb kostbar. Man braucht viel Geduld, muss viel reisen, viele Flohmärkte besuchen, genau wissen was man sucht, ob es sich um authentische Möbel oder Lampen handelt, den richtigen Preis kennen.....man kann auch kleine „Schätze“ finden, die restauriert werden müssen, um ihren alten Glanz wieder zu finden. Der Originalcharme muss erhalten bleiben!

Deswegen möchte ich ihnen einen kleinen feinen Laden in Milano vorstellen: „Atelier NeoRetro“, Via Luigi Cannonica 6, Tel. +39 02 29524971, www.neoretro.it:

Die Hauptdarsteller dieses Ateliers sind Daniela und Paolo Rodriguez die sich in ihrem Leben schon ein paar Mal „neu erfunden“ haben. Die Richtungen waren oft unterschiedlich aber sie hatten einen gemeinsamen Nenner – die Passion!

 

NeoRetrò Daniela e Paolo, NeoRetrò

 

Was jahrelang ein Zeitvertreib war hat sich mit der Zeit in eine Arbeit verwandelt: NeoRetrò! Danielas Reich sind die beiden Ausstellung-Etagen und Paolo regiert die Werkstatt. Die Werkstatt ist auch der Grund, warum „Atelier“ im Namen des Ladens auftaucht. Jedes Möbelstück geht durch die geschulten Hände von Paolo, bevor es zum Verkauf bereit steht.

 

Daniela e Lara, NeoRetrò Totò, NeoRetrò

 

Es handelt sich nicht um einen herkömmlichen Laden der immer die gleichen Möbel oder Lampen anbietet, denn das Sortiment hängt davon ab, was die beiden mit ihren geschulten Augen auf Flohmärkten finden. Sie sind gut darin, hinter der Patina den Diamanten zu sehen.

 

Paolo e Lara, NeoRetrò Paolo e Lara, NeoRetrò

 

Ungewöhnlich für diesen Laden ist es auch, dass man alles was es dort gibt auch mieten kann. Sie brauchen Material für ein Filmset, Photoaufnahmen oder Werbeaufnahmen? Sehen sie sich einfach einmal um! Gern macht man ihnen ein Angebot. Es gibt auch eine Neuheit in ihrem Laden sie sich an Wedding-Planer und Paare die Heiraten möchten richtet. Etwas ganz Neues! Das müssen sie ihnen aber selbst erzählen! Ich möchte es nicht verraten!

 

NeoRetrò NeoRetrò

 

Wenn ich nach Milano gehe, besuche ich die beiden in ihrem Atelier. Die immer neuen Artikel machen es mir schwer eine Wahl zu treffen, es sind Dinge die meiner Wohnung einen Touch von Einzigartigkeit verleihen. Sie werden auch ihren Hund „Totò“ kennenlernen, der mich immer freudig begrüßt. Manchmal kommt mir der Verdacht, dass er dafür bezahlt wird so liebevoll zu sein. Das war ein Scherz!

 

Arredato da NeoRetrò NeoRetrò

 

Seit ein paar Monaten können sie auch immer öfter die Tochter von Daniela und Paolo, Lara, dort vorfinden. Ihre Eltern lernen sie das Handwerk! Denn das ist genau das, um das es geht!

 

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